TAG 19 Von Foldvik nach Abisko zu den Nordlichtern
Der Morgen in Foldvik gestaltet sich noch als sehr fotogen und ich werde regelrecht wehmütig bei dem Wissen, dass Norwegen bald hinter uns liegen wird. Umso mehr genießen wir die Weiterfahrt, bis nach Gratangsbotn auf dem idyllischen Fjordweg (Fylkesvei 825) und dann geht’s kurze Zeit später auf die E6 nach Bjerkvik am Ofotfjord. Und schon wieder werden wir mit dem Ausblick auf eine sensationell schöne Bucht verwöhnt. Stellt man sich hier mal ganz kurz höhere Temperaturen vor, dann kommt man hier schnell in der Karibik an – nur besser.
Noch ein paar Kilometern geht es weiter bis wir an die Grenze kommen und die passieren wir fast ohne sie wahrgenommen zu haben. Es ist schon komisch, aber kaum haben wir schwedisches Terrain betreten bzw. befahren, ändert sich die Landschaft. Es wird hier oben noch einmal etwas schroffer. Am Horizont erstreckt sich ein weitläufiges Plateau mit einem kargen Bewuchs und Berge, deren Schnee auf den Gipfel bedeckt sind. Auch ohne die Nase aus dem Fenster zu halten, lassen sich die kühleren Temperaturen schon erahnen.
Als wir am Abisko National Park ankommen, sind wir zunächst ein wenig überrascht, das dieser Ort touristisch gut aufgestellt ist. Auch hier noch einmal die kleine Erinnerung: Jeder möchte gerne dorthin wo es einfach nur schön ist. Von dieser ‚Turiststation‘ hat man die Möglichkeit zur Aurora Sky Station zu kommen (auf dem Berg kann man übernachten und mit etwas Glück die Nordlichter sehen) – als wir die vielen internationalen Touristen dort an der Basisstation bereits sahen, haben wir reißaus genommen. Wir haben uns allerdings vorher noch den Canyon am Abiskojåkka angesehen und natürlich haben wir uns die Zeit für den Abisko Kungeleden hiking trail genommen. Der Wahnsinn! Immer entlang eines wilden Bergflusses, der uns echt demütig gemacht hat und dann noch dazu den Blick auf den Berg, auf dem sich die Aurora Sky Station befindet.
Danach ist uns klar, dieser Tag oder besser gesagt diese Nacht wird die Nacht der Nordlichter und somit wird es Zeit einen guten Ort zu finden. Wir haben wirklich Glück. Einige Kilometer später landen wir auf einem der wenigen Rastplätze an dieser Strecke, Bessešjohka Rastplatz. Es ist schon recht auffällig, viele Möglichkeiten für einen Stop – und sei es nur für einen geregelten Toilettenstop – gibt es hier nicht. Was macht man bloß bei technischen Problemen, hmmm ….
Nun gut, Bessešjohka ist nicht nur ein Rastplatz mit Toilette, nein, ein paar Schritte entfernt findet man einen tollen Strand und hier stand es, das Fischerboot, das bereits schon am Nachmittag ein gute Figur macht, aber als gegen 22 Uhr die Nordlichter am Himmel erscheinen, kann ich es kaum erwarten, meine Kamera an diesem Ort wieder in Stellung zu bringen. Was für ein Sternenhimmel und was für eine Magie der Nordlichter! Besser hätte es nicht kommen können.