Grenzenlos erleben - Grenzenlos erzählen

30 Tage durch Skandinavien – Teil 3

Von den Lofoten nach Schweden zu den Nordlichtern und weiter zum Bottnischen Meerbusen…

Nach einem spektakulären Abend Lofoten Beach Camp am Flakstad Strand geht es weiter nach Henningsvær. Und genau hier beginnt der 3. Teil der Reisebeschreibung. Also mit anderen Worten von den Lofoten nach Lappland/Schweden an den Bottnischen Meerbusen bis in den äußersten Südosten von Småland in Schweden.

P A R T 3

TAG 16  Von Henningsvær nach Ørsvågvær / Skårungen

Was sollte nach einem Abend im Lofoten Beach Camp unsere Erwartungen noch toppen können? Nun, hinter jeder Ecke in Norwegen hat man das Gefühl, ein neues noch schöneres Erlebnis zu finden. Auf dem Weg nach Henningsvær kamen wir an einem Strand vorbei, der uns schon auf unserer Reise 2012 besonders positiv und unerwartet aufgefallen war: Rørvikstrand kurz von Henningsvær ist ein echter Hingucker. Das Wasser in dieser Bucht türkisblau, der Strand nur weiß und leer und die fetten Steine, Überbleibsel einer Eiszeit, rahmen diese Bucht perfekt ein. Die Drohnenperspektive war hier besonders interessant, um  die Strömung des Wassers in allen Farbschattierungen sehen zu können.
Und dann ging’s auch schon weiter nach Henningsvær. Dieses nette kleine Örtchen hat sich touristisch auf eine nette Art entwickelt und so spürt man hier ein wenig mehr Leben als anderswo in Norwegen. Das „Klaetre Kafeen“ war an diesem Sonntag, der sich ein wenig eintrübte besonders hyggelig oder trivelig, wie die Norweger sagen – sprich einfach nur gemütlich.

Kleine nette Lädchen, Cafés, Restaurants und ein immer noch aktiver Fischereihafen hauchen dem Örtchen einen angenehmen Charme ein. Ach ja, und dann ist da noch eine gutbetuchte Norwegerin, die sich der Kunst verschrieben hat und in einer ehemaligen Kaviarfabrik Kunstausstellungen präsentiert. Zu unserer Zeit lief gerade eine Ai WeiWei Ausstellung. Das hätten wir wirklich nicht erwartet!

Wir konnten uns nur schlecht von Henningsvær lösen, aber beschlossen trotzdem weiterzufahren und landeten an diesem Tag in Ørsvågvær auf dem Campingplatz Skårungen. Was für ein toller Ort! Nicht nur, dass der Campingplatz tolle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung anbietet, ein Restaurant und dazu noch eine Sauna im Außenbereich vorhält, die ihresgleichen sucht, nein, hier stellen wir fest, das junge und super nette Team hat eine echte Vision für die Zukunft und noch viele Pläne. Für uns ist eines klar, auch wenn dieser Ort nicht zu den günstigsten Plätzen gehört, wir kommen definitiv wieder.

Rørvikstranda-Henningsværveien
Henningsvær-Klatre-Kafeen
Henningsvær-Engelskmannsbrygga
Henningsvær-Volvo
Henningsvær
Skårungen-Campingplatz-Rezeption
Skårungen-Sauna
Skårungen-Blick-auf-die-Berge
Skårungen-Sauna-mit-Blick
Skårungen-vor-der-Sauna
Skårungen-Campingplatz
Tag 16

TAG 17  Von Ørsvågvær / Skårungen nach Laukvik

Nach einem tollen Saunagang morgens um 9:00 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Svolvær. Wir parkten unseren Van gleich neben dem ‚Svinøya Rorbuer‚ und hatten damit nicht nur einen kostenfreien Parkplatz, sondern auch einen tollen Platz, um in die kleine beschauliche Stadt zu laufen. Svolvær ist definitiv ein ‚happening‘ Ort und liegt ziemlich idyllisch in der Landschaft am Meer. Von hier gehen jede Menge Touren los, um das Leben auf dem Wasser und in der Natur erleben zu können.

Doch nach ein paar Stunden hatten wir einfach wieder Lust, der Stadt zu entfliehen und fuhren nach einem Regenschauer, der die Landschaft wie immer wieder in mystische Dramastimmung versetzt, weiter. Auf der Suche am Nachmittag nach dem idealen Übernachtungsplatz landeten wir eher zufällig in Laukvik. Auch wenn hier nicht allzu viel los ist, so hat der Ort etwas Besonderes: einen tollen Hafen, in dem man prima mit einem Van übernachten kann und alle wichtigen Dinge dafür vorfindet.

So verwunderte es uns überhaupt nicht, dass wir in Laukvik zum ersten Mal mit einem sehr spannendem Gesetz konfrontiert wurden. Bastian, der Polizeimeister des Ortes, hatte für jedermann sichtbar im Hafen das Kardamom-Gesetz angebracht.

    Man sollte andere nicht ärgern,
    man sollte lieb und nett sein,
    und ansonsten kann man machen, was man will.*

 

Besonders schön ist die Mole mit dem Leuchtturm, der dem Hafen Schutz gibt. Bei einem Gang auf der Mole kann man bei windigem Wetter schon mal schnell eine Welle Wasser abbekommen. Auf jeden Fall ist das wilde Meer hier ziemlich beeindruckend.

Und dazu geht es von hier gleich auf den Midnattsolveien (Midsommernachts-Weg), der sich für uns als eine besonders schön zu fahren Panoramastrecke entpuppte.

*Zu den populärsten und wichtigsten norwegischen Kinderbüchern zählt ohne Zweifel Thorbjørn Egners Werk Folk og røvere i Kardemomme by.
Das Buch wurde 1955 veröffentlicht und gehört zu den beliebtesten Kinderbüchern der 1950er Jahre in Norwegen und ist bis heute immer noch eines der gefragtesten…
Kardemomme by ist eine fiktive Stadt, die geprägt ist von Harmonie. Alle sind freundlich zueinander und singen gern. Man ärgert sich nur über das Wetter. Es gibt lediglich ein Gesetz in der Stadt – das Kardemommeloven:

Lauvik-1
Midnattsolveien-1
Svolvær-Berg-Panorama
Svolvær-Hafen
Svolvær-Rorbuer
Solvær-Stadtreflektionen
Svolvær-Stadtpanorama
Svolvær-Barangebot
Tag 17

TAG 18  Von Laukvik entlang des Midnattsolveien nach Foldvik

Nach dem wir in der vorangegangenen Nacht die ersten zarten Nordlichter am Himmel erblickten, sind wir sicher: Wir haben die genau richtige Jahreszeit für unsere Reise gewählt. Hand auf’s Herz, die Lofoten im September anzupeilen ist ein echtes Risiko, denn dieser Monat gilt als der regenreichste Monat. Nordlichter zu sehen… hmm das kann auch schnell mal in die Hose gehen, aber wir hatten einfach jede Menge Glück und auch wenn ich 2016 im Januar bei -20 Grad das erste Mal Nordlichter sah, so macht es bei diesen Temperaturen definitiv mehr Spaß.
Bilder von dieser Reise im Januar 2016 findest du hier.

Der Midnattsolveien an diesem Tag ist unglaublich schön, wenn auch nicht die schnellste Strecke. Wir geniessen jedoch die Fahrt entlang der Küste und steuern Harstad an. Irgendwie versprechen wir uns von dieser Stadt so einiges, aber wie es dann nun einmal so ist: Hier spielt das Wetter nicht ganz so mit wie gewohnt und der Fährplan der Fähre spielt uns auch nicht in die Karten. Nach einem kleinen Stadtrundgang beschließen wir, auf der gleichen Strecke ein Stück zurückzufahren, um uns weiter Richtung Narvik und schwedische Grenze vorzuarbeiten.

Wir fahren entlang einer sehr schönen Fjordstrecke, auf dem Fylkesvei 825 bis nach Grovfjord und entscheiden uns noch einmal entlang des Fjords weiterzufahren bis wir am Nachmittag in Foldvik landen, einem kleinen Örtchen, das zum Thema Fischen einiges zu bieten hat. Wir parken unseren Van direkt eben einem kleinen Supermarkt mit Blick auf kleine rot/weiß gestrichene Fischerhütten und nach einigen Tätigkeiten rum ums Auto werden wir von einem Deutschen angesprochen.
Beseelt erzählt er uns von seinem Anglerglück, denn er ist eigens hierher geflogen, um von morgens bis abends seiner Leidenschaft nachzugehen. Hier in Norwegen ist man an diversen Stellen bestens dafür vorbereitet und nach einem netten Plausch verschwindet dieser Angler wieder. Nur einige Minuten später klopft er an unseren Van und übergibt uns eine Tüte mit frischem Seelachsfilet mit den Worten:“Für ein Abendbrot sollte es wohl reichen.“
Und ob es das tut! Wie nett – wir haben uns mega gefreut!

Midnattsolveien-Bucht
Harstad-Hurtigbåtkaia
Harstad-Neptun
Foldvik-Bootsanleger-2
Foldvik-Rorbruer
Foldvik-Abendstimmung-mit-Fischkutter
Foldvik-Solsoldat.no
Foldvik-Bootsanleger
Foldvik-Fischerhütten-2
Foldvik-Fischerhütten
Foldvik-Morgenstimmung-in-der-Bucht
Foldvik-1
Tag 18

TAG 19   Von Foldvik  nach Abisko zu den Nordlichtern

Der Morgen in Foldvik gestaltet sich noch als sehr fotogen und ich werde regelrecht wehmütig bei dem Wissen, dass Norwegen bald hinter uns liegen wird. Umso mehr genießen wir die Weiterfahrt,  bis nach Gratangsbotn auf dem idyllischen Fjordweg (Fylkesvei 825) und dann geht’s kurze Zeit später auf die E6 nach Bjerkvik am Ofotfjord. Und schon wieder werden wir mit dem Ausblick auf eine sensationell schöne Bucht verwöhnt. Stellt man sich hier mal ganz kurz  höhere Temperaturen vor, dann kommt man hier schnell in der Karibik an – nur besser.

Noch ein paar Kilometern geht es weiter bis wir an die Grenze kommen und die passieren wir fast ohne sie wahrgenommen zu haben. Es ist schon komisch, aber kaum haben wir schwedisches Terrain betreten bzw. befahren, ändert sich die Landschaft. Es wird hier oben noch einmal etwas schroffer. Am Horizont erstreckt sich ein weitläufiges Plateau mit einem kargen Bewuchs und Berge, deren Schnee auf den Gipfel bedeckt sind. Auch ohne die Nase aus dem Fenster zu halten, lassen sich die kühleren Temperaturen schon erahnen.

Als wir am Abisko National Park ankommen, sind wir zunächst ein wenig überrascht, das dieser Ort touristisch gut aufgestellt ist. Auch hier noch einmal die kleine Erinnerung: Jeder möchte gerne dorthin wo es einfach nur schön ist. Von dieser ‚Turiststation‘ hat man die Möglichkeit zur Aurora Sky Station zu kommen (auf dem Berg kann man übernachten und mit etwas Glück die Nordlichter sehen) – als wir die vielen internationalen Touristen dort an der Basisstation bereits sahen, haben wir reißaus genommen. Wir haben uns allerdings vorher noch den Canyon am Abiskojåkka angesehen und natürlich haben wir uns die Zeit für den Abisko Kungeleden hiking trail genommen. Der Wahnsinn! Immer entlang eines wilden Bergflusses, der uns echt demütig gemacht hat und dann noch dazu den Blick auf den Berg, auf dem sich die Aurora Sky Station befindet.

Danach ist uns klar, dieser Tag oder besser gesagt diese Nacht wird die Nacht der Nordlichter und somit wird es Zeit einen guten Ort zu finden. Wir haben wirklich Glück. Einige Kilometer später landen wir auf einem der wenigen Rastplätze an dieser Strecke, Bessešjohka Rastplatz. Es ist schon recht auffällig, viele Möglichkeiten für einen Stop – und sei es nur für einen geregelten Toilettenstop – gibt es hier nicht. Was macht man bloß bei technischen Problemen, hmmm ….

Nun gut, Bessešjohka ist nicht nur ein Rastplatz mit Toilette, nein, ein paar Schritte entfernt findet man einen tollen Strand und hier stand es, das Fischerboot, das bereits schon am Nachmittag ein gute Figur macht, aber als gegen 22 Uhr die Nordlichter am Himmel erscheinen, kann ich es kaum erwarten, meine Kamera an diesem Ort wieder in Stellung zu bringen. Was für ein Sternenhimmel und was für eine Magie der Nordlichter! Besser hätte es nicht kommen können.

Nordlichter-Abrisko-1
Bjerkvik
Abisko-National-Park-Kungsleden-3
Abisko-National-Park-Turiststation
Abisko-National-Park-Kungsleden-2
Abisko-National-Park-Kungsleden-1
Bessijåkka-Boot-am-Strand
Abisko-Nordlichter-3
Nordlichter-Abrisko-2
Tag 19

TAG 20  Von Abisko und den Nordlichtern nach Jukkasjärvi

Die vorangegangene Nacht hat uns mehr als beeindruckt! Dieses Erlebnis hat Potential zum Suchtfaktor ‚Nordlichter‘ zu werden. Völlig beseelt reisen wir früh morgens weiter und genießen den knackigen Raureif auf der Natur. Wir kommen an Kiruna vorbei und bei dem Schild Jukkasjärvi wollen wir es wissen: Was machen die Husky Hunde, die uns 2016 so glücklich gemacht haben? Mit ein bißchen Recherche finden wir unsere Hundefarm und erkennen sofort alles wieder. Die Hunde beginnen sofort zu bellen, als wir auf das Gelände fahren. Sie interpretieren unser Kommen als den Startschuss für eine eventuelle Tour und viel Bewegung. Diese Hunde lieben genau das. Wir treffen auf Mats und nach einer kleinen, sehr netten Unterhaltung, freut er sich, dass wir ihn erneut besuchen kommen, ganz abseits der Hochsaison. Wir haben ein längeres Gespräch zu Thema Corona/Schweden und wie sind die Huskies durch die Pandemie gekommen. Auf unsere Frage, ob er uns helfen kann, eine Saunahütte zu finden, wo wir gleichzeitig auch mit unserem Van über Nacht stehen können, denkt er kurz nach und fragt uns, ob wir ca. eine Stunde Zeit haben, da er noch kurz etwas zu erledigen hätte.  Na klar haben wir.

In der Zwischenzeit nutzen wir die Gemeinschaftsküche, um eine Kanne Kaffee zu kochen und zu frühstücken – der Rastplatz in Abisko und eine Hütte im Wald sind nun einmal keine Stromlieferanten.

Nach einer halben Stunden nimmt uns Mats in seinen Schlepptau, fährt mit seinem Pickup vor und nach nur 10 km stehen wir mitten im Wald vor einer Hütte, die wir sehr wohl kennen – nur diesmal ohne Huskies und ohne Schnee und deutlich wärmer.

Was jetzt folgt ist filmreif: Mats, der Besitzer der Huskyfarm, übergibt uns den Schlüssel für die Gemeinschaftshütte. Er lässt uns die alte Sauna für diesen Nachmittag/Abend nutzen und mit dem Van hier parken. Wie grandios! Wir werden wiederkommen und dann wollen wir noch einmal mit den Huskies durch Nordschweden, Lappland. Hier geht’s noch einmal zu meinen Eindrücken von 2016.

Abisko-entlang-der-E10
Kiruna-Erzmine
Jukkasjärvi-Hundeboxen
Jukkasjärvi-Wald
Jukkasjärvi-Sauna
Jukkasjärvi-Sauna-innen
Tag 20

TAG 21  Von Jukkasjärvi und der Waldsauna zum Bottnischen Meerbusen

Dieser Tag ist etwas unspektakulärer. Morgens fahren mir schnell noch ein mal nach Kiruna rein, denn hier soll es einen Samen geben, der diverse Rentierprodukte verkauft. Wir wollen unbedingt noch 2 Rentierfelle mitnehmen und hier werden wir fündig.

Dann geht’s weiter und nun geht es durch eine relativ gleich bleibende Landschaft, das einzige Highlight: die Sichtung von Elchen. Wir sind kurz vor der Abschusszeit und irgendwie ist es schon traurig. Circa 80.000 Tiere pro Jahr werden geschossen und da wundert es uns nicht, dass wir sie einfach nur sehr selten zu sehen bekommen. Aber wenn es passiert , ist es nur schön, mal in ihrer Nähe sein zu dürfen.

An diesem Tag ist der Bottnische Meerbusen unser Ziel. Wir steuern Röhrbäcks Camping direkt am Meer an und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Dieser Platz ist eine gute Empfehlung dank seiner tollen Lage und guten Einrichtungen, Sauna inklusive – natürlich nicht preislich.

Elch-2
Elch-1
Rörbäck-Campingplatz-Strand
Rörbäck-Fliegenpilz
Rörbäck-Wald
Tag 21

TAG 22 Von Rohrbäck über Umeå nach Skeppmalen zum Surströmming

Von Röhrbäcks Camping geht es weiter vorbei an Luleå und weiter nach Umeå. Wir schauen mal kurz rein in die Stadt und sind begeistert von dem jugendlichen Charme der Stadt und der sichtbaren Tradition an jeder Ecke. Diese Stadt verdient definitiv einen Stop. Moderne und gut erhaltene, traditionelle Gebäude bilden eine tolle Symbiose. So eine nette Stadt!

Da unsere Recherche ergeben hat, dass Sundsvall angeblich noch spannender sein soll und tolle Architektur zu bieten hat, quasi ein kleines Stockholm, fahren wir weiter. Doch leider kommen wir zu einem anderen Ergebnis: Sundsvall hat unserer Meinung nach deutlich weniger Charme als Umeå, aber das ist natürlich nur eine persönliche Meinung.

Wir fahren weiter und  werden and diesem Tag dennoch angenehm überrascht, denn wir finden den Ort, der bekannt wurde für den ziemlich stinkigsten Fisch, den man kaufen kann. Skeppmalen ist ein kleiner, netter Ort in einer Bucht in dem es ein Museum zum Thema Surströmming gibt, eine schwedische Fischdelikatesse, die durch Säuerung aus ausgewachsenen Ostseeheringen konserviert wird und dieser riecht „intensiv; faulig und stinkend“. Bei diesem Fischprodukt scheiden sich auch die Schweden in ihrer Einschätzung und ihrem Wohlwollen. Ich habe dran geschnuppert und kann diese kontroverse Einschätzung nur unterstreichen. Ich konnte mich erfolgreich gegen den Kauf einer solchen Dose währen.

Allerdings hat dieses Örtchen Potential für schöne Touren in die Schären, eine Bucht mit extrem schönem Fotopotential, Leuchttürme, die ein Bild wert sind und ruhige Beschaulichkeit.

Ganz nebenbei ist der WoMo-Stellplatz mit dem möglichen Stromanschluss, einer tollen Küche, sowie modernen Toiletten und Duschen eine tolle Übernachtungsmöglichkeit für Roadtripper.

Luleå-2
Luleå-Shoppingmall
Luleå-1
Skeppsmalen-4
Skeppsmalen-Sauna
Skeppsmalen-3
Skeppsmalen-2
Skeppsmalen-1
Skeppsmalen-Korgubben-Leuchtturm
Tag 22

TAG 23   Von Skeppsmalen nach Axmar Brygga

Von Skeppsmalen haben wir uns voller Erwartung nach Sundsvall begeben und waren irgendwie enttäuscht. Diese Stadt wurde uns in einem Bericht bei Google als tolle Stadt präsentiert, die eine Art Klein-Stockholm sein soll. Diese Einschätzung konnten wir nun gar nicht teilen. Nun gut, wir waren hier an einem Sonntag. Sonntage sind in skandinavischen Städten nicht gerade durch Lebendigkeit gekrönt. Gut so, die Menschen hier im Norden haben in der Natur besseres zu tun als nur dem Kommerz in den Städten zu fröhnen. Aber die Stadt konnte uns trotz eines intensiven Rundgangs einfach nicht überzeugen. Auch die Fahrt auf den Hausberg, von dem man angeblich einen so fantastischen Blick haben sollte, war eigentlich nur eine Enttäuschung. Ich würde dieser Enttäuschung nun nicht gerade das Prädikat ‚herb‘ aufdrücken, aber unter einem ‚fantastischen Ausblick mit tollen Outdoor-Möglichkeiten‘ verstehe ich etwas anderes. So ist das manchmal mit den blümianten Ausführungen im Netz.

Wir fuhren an diesem Tag weiter entlang der Küste des Bottnischen Meerbusens auf der Suche nach dem perfekten Restaurant für diesen Abend. Schließlich gab es einen Meilenstein zu feiern, den 30. Hochzeitstag. Mit etwas Glück fanden wir Axmar Brygga. Nicht nur, dass es hier einen guten Stellplatz für die Nacht gab mit Strom, nein, es gab auch ein wahnsinnig idyllisches Restaurant mit dem Namen ‚Axmar Bryyga Havskrog‚. Gott sei Dank erreichten wir diesen Ort noch pünktlich vor Küchenschließung und so stand unserem ganzen Glück nichts mehr im Wege.

Axmar-Brygga-Havskrog-Restaurant-Theke
Axmar-Brygga-Havskrog
Tag 23

TAG 24  Von Axmar Brygga nach Grisslehamn

Bei leichtem Nieselwetter fuhren wir morgens weiter Richtung Süden. Unser Ziel für diesen Tag war es, möglichst lange auf einer Nebenstrecke unterwegs zu sein und das gelang uns an diesem Tag auch sehr gut.

In Forsmarksbruk kamen wir an einem kleinen Schloß vorbei, das zauberhaft eingebettet liegt und eine sehr schöne Anlage mit einigen fotogenen Alleen bietet. Nur ein paar Kilometer weiter entdeckten wir in  Harks Bruk ein nettes kleines Örtchen mit einem riesigen Areal für röhrendes Rotwild und die Hirsche haben sich hier lautstark bemerkbar gemacht – beeindruckend wenn diese Tiere in der Brunft sind!

Gegen Nachmittag erreichten wir Grisslehamn und nun befanden wir uns geografisch nicht mehr allzu weit von Stockholm. Die Idylle dieses kleinen Örtchens täuschte allerdings darüber hinweg. Wir suchten uns eine Marina als Übernachtungsplatz aus und stellten hier fest, dass es ein echt schickes Restaurant gab, das noch recht neu wirkte und auch der Ort machte einen sehr netten Eindruck. Wir waren ein wenig enttäuscht, dass auch hier die absolute Nebensaison eingeläutet war und überall Schilder hangen mit Hinweisen für die Öffnungszeiten am Wochenende. Und dann fiel uns ein Hotel im Ortskern auf, „Hotel Havsbaden i Grisslehamn“. Schon von außen machte es einen guten Eindruck, aber als wir dann in der Lobby standen, trauten wir unseren Augen nicht. Nicht nur das der Laden brummte, nein, so einen modernen Betrieb hätten wir hier nicht erwartet, aber Grisslehamn ist nun einmal in 1 1/2 Stunden von Stockholm aus zu erreichen und dieses Hotel hatte ein Konzept: außerhalb der Saison ein tolles Resort mit Restaurant, Spa und sicherlich sehr schönen Zimmern und noch dazu geöffnet … was will der Schwede mehr?
Als wir am Van ankamen, zeigte sich der schwedische Herbst noch einmal von seiner allerbesten Seite und schwups war ich mit dem SUP in den Schären unterwegs.

Grisslehamn-Hotell-Havsbaden-Lobby
Grisslehamn-Marina
Grisslehamn-Morgenstimmung
Tag 24

TAG 25   Von Grisslehamn über Stockholm nach Trosa

Von Grisslehamn – einer ‚bubble‘ für gestresste Stockholmer ging es heute auf den Nebenstrecken möglichst entlang der Küste, was gar nicht so einfach ist. Schnell fahren wir direkt durch Stockholm und weiter nach Trosa. Dieses Städtchen hat ebenfalls den Bonus in der Nähe Stockholms zu liegen und noch dazu liegt es extrem idyllisch am Wasser mit einem Kanal der sich sehr stimmungsvoll durch das Örtchen zieht. Hier war die Nachsaison noch nicht ganz so stark zu spüren und das tägliche Leben war noch nicht zum Erliegen gekommen. Ein netter Gang durch’s Städtchen ein guter Platz in der Marina, gute Möglichkeiten schwedische Spezialitäten probieren zu können, einige gute Unterhaltungen mit Schweden – Zugereiste & Lokale – eine tolle, herbstlich Bullerby Stimmung à la Pipi Langstrumpf  und dieser Tag bekommt das Prädikat absolut gelungen! Trosa wird uns definitiv wiedersehen.

Trosa-Kanal-2
Trosa-Kanal-1
Trosa-Marktplatz
Trosa-Gartenrestraurant
Trosa-Cafe
Trosa-Restaurant-Garten
Trosa-Restaurant-1
Trosa-Gästhamn
Tag 25

TAG 26 Trosa über Västervik nach Gunnarsö – Oskarshamn

Trosa verabschiedet uns mit Sonnenschein. Von dieser ländlichen Idylle fahren wir weiter auf einer Nebenstrecke Richtung Süden und versuchen auch an diesem Tag möglichst nah entlang der Küste unterwegs zu sein.

Die Landschaft wird zunehmend lieblicher und kein Wunder, dass Småland als Kulisse für typische Schwedenfilme dient. Besonders das Bullerbü, Katthult & Co., sprich Astrid Lindgrens Welt findet hier seine Drehorte. Im äußersten Südosten Smålands kurz vor Kalmar fahren wir durch das sehr schnuckelige und gepflegte Västervik. Wir machen einen Gang durch die Stadt mit ihren typischen Holzhäusern in klassischen Farben, besuchen die Kirche, in die man während des Tages ohne Probleme eintreten kann. Völlig kostenfrei darf ich hier eine Kerze anzünden, um lieben Menschen zu gedenken. Das ist eine neue Erfahrung und gänzlich anders als das norwegische Prinzip: In Norwegen sind die meisten Kirchen außerhalb der Messen verschlossen und kosten häufig auch Eintritt.

Auch der Suche nach einem Café fällt uns ein nettes Hotel auf. Architektonisch schlicht mit Holz verkleidet, ähnlich wie in Amerika – sprich also in einer Art Schuppentechnik – und als ich auf dem Parkplatz einen Volkswagen mit dem Slogan ‚Slottsholmen – Björn Ulvaeus‚ entdecke, ist unsere Neugierde endgültig geweckt. Was hat ABBA mit Västervik zu tun? Björn Ulvaeus, ein ABBA Mitglied, wuchs hier auf und hat hier ein neues Hotel entstehen lassen mit 33 geräumigen Doppelzimmern, 10 Suiten mit fantastischen Blick über den Schärengarten und der ‚Mamma Mia Suite‘ mit 140 m2 und ganz viel Blick … das versteht sich. Das Hotel wurde 2020 eingeweiht und Björn’s Tochter managt es nun. So wundert es auch nicht, dass ABBA omnipräsent ist – sogar im Werbevideo zum Hotel. Das setzt natürlich voraus, dass man ABBA kennt.

Bei unserer Weiterfahrt nach Gunnarsö – Oskarhamn, zum Campingplatz, der uns an diesem Abend einen tollen Blick in die Schären bietet, laufen bei uns die neuen Songs von ABBA heiß. Was für ein Zufall! Ausgerechnet im Jahr der Veröffentlichung des neuen ABBA Albums kommen wir hier vorbei.

Oskarhamn-Gunnarsö-1
Oskarhamn-Gunnarsö-Campingplatz
Västervik-Slottsholmen-1
Västervik-Slottsholmen-ABBA
Västervik-Slottsholmen-ABBA-2
Västervik-Slottsholmen-Hotellobby
Västervik-Slottsholmen-Hotelterrasse
Västervik-Slottsholmen-Hotel-Suitentrakt
Västervik-Kirche
Tag 26

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